Insel Brac


Bra (latein Bretia, italienisch Brazza, deutsch veraltet Bratz) ist mit 396 km 2; die drittgrößte und mit der Vidova Gora (auch Monte Sveti Vid) und ihren 778 m die Insel mit der höchsten Erhebung in der Adria. Sie gehört zu Kroatien und liegt vor der Küste Mitteldalmatiens nahe der Hafenstadt Split.
Die knapp 13.000 Einwohner der Insel sind überwiegend katholische Kroaten. Sie leben in etlichen kleinen Ortschaften. Hauptort mit über 3000 Einwohnern ist Supetar. Hier legen während des Sommers etwa stündlich (in den Wintermonaten seltener) die Fähren an, die für die Überfahrt vom Festland etwa eine Stunde brauchen. Ein weiterer Fährhafen ist Sumartin, der die Insel mit Makarska verbindet. Die kleinste Ansiedlung der Insel ist Novo Selo mit 150 Einwohnern.[1] Weitere Orte sind das vor allem touristisch interessante Bol (siehe Vidova Gora), die Orte Splitska, Postira, Pu i a sowie Povlja auf der Nordseite der Insel und die älteste Ansiedlung krip.
Bra lebt vor allem vom Tourismus, des weiteren von der Fischerei und Landwirtschaft (insbesondere Wein und Oliven) und dem Abbau von hochwertigen Steinen.
Durch starke Abwanderung in die ganze Welt, vor allem im 20. Jahrhundert, stehen heute viele Häuser leer. Seit dem Bau eines Flughafens bei Bol hofft man auf wirtschaftliche Stabilisierung.


Marmor (in Wirklichkeit ein sehr reiner Kalkstein, kein metamorphes Gestein wie echter Marmor) von der Insel Bra wurde unter anderem am Palast des Diokletian in Split, an den mittelalterlichen Glockentürmen und Kathedralen von ibenik und Trogir, dem Weißen Haus in Washington, D.C., dem Parlament und der Neuen Hofburg in Wien, am Budapester Parlament sowie am Statthalterpalast in Triest verbaut. Auf Bra werden mehrere Natursteinsorten abgebaut. Die wichtigsten Steinbrüche findet man in der Küstenzone, weil in vergangenen Jahrhunderten der Abtransport bereitgestellter Rohblöcke und Werkstücke durch die Anlandung von Schiffen erheblich erleichtert wurde. In der südlich gelegenen Ortschaft Pu i a besteht eine Steinmetzschule mit großer Tradition. Sie repräsentiert das Erbe der bedeutungsvollen Werksteinverarbeitung in Dalmatien. Im Jahre 1902 gründeten Steinmetze die "Erste dalmatinische Steinmetz-Genossenschaft". Dadurch entwickelte sich in kurzer Zeit ein erhöhter Ausbildungsbedarf, der zur Gründung einer Ausbildungsstätte führte. Einige Steinbrüche befinden sich im Südbereich der Insel.